
Eva Eyholzer
Juni 2025
Mättu – der Herzblut-Helfer der Mountainbike-WM
Adrenalin, Action und Gänsehaut pur – die UCI Enduro & E-Enduro Weltmeisterschaften 2025 in der Aletsch Arena versprechen ein Spektakel der Extraklasse zu werden! Doch so ein Grossevent kann nur dank des unermüdlichen Einsatzes der zahlreichen Volunteers stattfinden.
Es sind die stillen Helferinnen und Helfer hinter und neben der Kulisse, die, getrieben von ihrer Leidenschaft für den Sport und der Liebe zur Region, unzählige Stunden Freizeit opfern und Fronarbeit leisten, um einen prestigeträchtigen Anlass wie die Mountainbike-WM erfolgreich auszurichten. Volunteers werden sie neumodisch genannt.
Matthias Hilfiker, besser bekannt als Mättu, ist einer von ihnen. Outdoorsportarten wie Snowboarden und Biken sind seine Welt, die Aletsch Arena sein Zuhause, und Stage 1, die Enduro-Strecke vom Bettmerhorn runter, ist Mättus Lieblingstrail, seine Hausstrecke.
Geboren in Safenwil, hat sich der heute 49-Jährige schon als Kind in die majestätische Bergwelt verliebt. Die jährlichen Winterferien auf der Riederalp – die einzigen Ferientage, die sich die Familie gönnte – waren für Mättu von klein auf das Highlight des Jahres. Erst wurde Ski gefahren, dann wechselte Mättu, gegen den Widerstand der Eltern, mit 12 Jahren aufs Snowboard, das er sich vom eigenen Sackgeld mietete. «Unterricht gab es keinen, ich habe mir das Fahren selbst beigebracht.» Als er bereits nach zwei Tagen die Pisten runterfetzte, überzeugte das sogar seine Eltern: Mättu durfte sich sein erstes eigenes Brett kaufen. «Da wurde auch mein Traum geboren, eines Tages als Snowboardlehrer zu arbeiten.» Jeden Tag auf dem Brett stehen, unterrichten und tolle Menschen kennenlernen – genauso stellte sich Mättu den Winter vor. Und tatsächlich: Nach Abschluss seiner Lehre zum Lastwagenmechaniker im Jahr 1996 war es so weit. Mättu absolvierte seine erste Wintersaison in der Aletsch Arena. «Endlich konnte ich meine Leidenschaft für das Snowboarden an andere weitergeben. Diese Freude erfüllt mich heute noch genauso wie damals.»
Das «Aletsch-Arena-Fieber» packte ihn sogar so sehr, dass er 2002 seinen Wohnsitz ganz auf die Bettmeralp verlegte. «Was gibt es Schöneres, als in diesem Paradies leben zu dürfen. Weil mir dieses Privileg gegönnt ist, gebe ich der Aletsch Arena auch gerne etwas zurück», schwärmt der immer braungebrannte, gut gelaunte und gesellige Typ, der von Einheimischen und Gästen gleichermassen geschätzt wird.
Während des Sommers ist Mättu als Chefmonteur für den Seilbahnbauer Garaventa weltweit unterwegs. Auch in diesem Jahr steht eine Revision einer Bahn im mexikanischen Chihuahua auf dem Programm. Trotzdem hat sich Mättu zwei Wochen Ferien eingeplant. Diese Zeit nimmt sich der passionierte Mountainbiker, der die Aletsch Arena wie seine Westentasche kennt, um bei der Bike-WM mitzuhelfen. Mit dabei sind 25 Freunde, Kollegen und Bekannte, die Mättu motiviert hat, den Anlass ebenfalls als Volunteers zu unterstützen.
Ihr Einsatzgebiet ist die Stage 1 am Bettmerhorn. Bereits eine ganze Woche vor dem Rennen widmen sie sich intensiv den Vorbereitungsarbeiten, etwa dem Markieren der Strecke. Während der Wettkämpfe steht Mättu mit seinem Bike am Start bereit, um bei unvorhergesehenen Ereignissen auf oder neben der Strecke sofort einsatzbereit zu sein. Dass er morgens um halb sechs bereits auf der Fiescheralp den Proviant für sein Team abholt, ist für ihn Ehrensache. «Ich bin wahrscheinlich ein Freak, aber ich mache das mit Herzblut – für unsere Destination und unsere Leute. Als Dank bekomme ich unvergessliche Momente mit Freunden und Fahrern aus aller Welt geschenkt. Dafür investiere ich gerne meine Ferien!»





Eva Eyholzer
Juni 2025
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